Mönchengladbach – Am Brandhügel
Im Rahmen eines zukunftsweisenden Sanierungsprojekts, dem ersten Energiesprong-Reallabor Deutschlands, wurden im Living Lab Mönchengladbach fünf Wohnhäuser aus den 1950er Jahren mit insgesamt 20 Wohneinheiten umfassend modernisiert. Ziel der von LEG und ecoworks im Jahr 2023 geleisteten Pionierarbeit war es, durch serielle Sanierung die Gebäude in Energieplushäuser auf NetZero-Niveau zu transformieren, ihren Energieverbrauch drastisch zu reduzieren und sie zugleich optisch aufzuwerten.

Über das Projekt
Die Herausforderung:
Fünf Wohngebäude aus den 1950er Jahren in Mönchengladbach mit entsprechendem Modernisierungsbedarf, signifikanten Energieverlusten und einer in die Jahre gekommenen Optik. Eine typische Ausgangslage für viele Siedlungen dieser Bauperiode. Ziel war es, durch eine tiefgreifende serielle Sanierung nicht nur eine optische Aufwertung zu erzielen, sondern die Gebäude in Energieplushäuser mit NetZero-Standard zu transformieren und ihre Emissionsbilanz über den gesamten Lebenszyklus fundamental zu verbessern.
Der Weg:
Im Mittelpunkt stand die konsequente Umsetzung einer seriellen Sanierung. Hochdämmende, vorgefertigte Fassadenelemente wurden installiert, die Wärmebrücken auf ein Minimum reduzieren und eine schnelle Montage ermöglichen. Eine leistungsstarke Photovoltaikanlage dient der Eigenstromerzeugung und ist entscheidend für die positive Energiebilanz. Ein besonderer Fokus lag auf der Verwendung biobasierter Baustoffe, um die Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus zu gewährleisten. Diese Maßnahmen, kombiniert mit einer insgesamt hoch-effizienten Gebäudehülle, bilden die Grundlage für den Energieplus-Standard und die NetZero-Zertifizierung der 20 Wohneinheiten.
Das Ergebnis:
Die fünf Wohngebäude präsentieren sich nicht nur optisch modernisiert, sondern wurden erfolgreich in Energieplushäuser transformiert, die den NetZero-Standard erfüllen. Dies bedeutet eine signifikante Steigerung der Energieeffizienz und eine positive Energiebilanz im Jahresdurchschnitt. Die Verwendung biobasierter Materialien sichert zudem eine hervorragende Emissionsbilanz über den gesamten Lebenszyklus. So entstand ein zukunftsweisendes Wohnumfeld mit deutlichem Mehrwert für die Bewohner, die Eigentümer und die Umwelt, erfolgreich umgesetzt im Jahr 2023 im Living Lab Mönchengladbach.
H ➔ A
Energieeffizienzklasse
Verbesserung der Effizienzhaus Stufe von einem Worst Performing Building zum KfW Effizienzhaus 55
87,5 t
CO2-Emissionen Ersparnis
Emissionsreduzierung und PV-Gutschrift senken die CO2-Bilanz von 84,8 t auf -2,7 t
- 92,5 %
Energiebedarf
Verbesserung des Energiebedarfs von 292 kWh/m²a auf 22 kWh/m²a


Maßnahmen im Überblick
Fassaden
Die 32cm-dünnen, industriell vorgefertigten Fassadenmodule sind mit James Hardy Faserzement-Platten in Holzoptik verkleidet und wurden auf den vormontierten Konsolen in kürzester Zeit angebracht.
Dach
Die Dacheindeckung wurde entfernt, der Dachüberstand zurückgebaut und die maroden Stellen im Dach ausgebessert. Die industriell vorgefertigten Dachelemente wurden installiert und beidseitig mit Photovoltaik-Modulen belegt.
Fenster
Die alten Fenster wurden entfernt und die Fensterlaibungen mit einem hochwertigen Blendrahmen verkleidet. Außerdem ist ein außenliegender Sonnenschutz durch elektrisch steuerbare Rollläden in allen Wohnungsfenstern installiert.
Balkone
Keller
Die Kellerdecke wurde mit 160 mm Mineralwolle gedämmt.
Heizung
Die Gasheizung wurde durch eine Wärmepumpe (pro Haus) mit Niedertemperaturvorlauf und Pufferspeicher ersetzt.
Hauseingänge
Energieversorgung
Die Energiezentrale/Wärmepumpe wird mit Solar- und Grünstrom betrieben, der als Mix aus selbstproduziertem Strom von der hauseigenen Photovoltaik-Anlage und aus extern eingekauftem Grünstrom bereitgestellt wird. Somit wird die Wärmeversorgung von künftig zu erwartenden Preisanstiegen im Bereich fossiler Energieträger (Gas, Öl – CO₂-Steuer) vollständig entkoppelt.
Leitungen
Galerie






